Samstag, 11. Dezember 2010





























vor der liebe war nach der liebe war vor der liebe


es blieb ein hauch von trotz

und vagem zagen

fragen die zu nichts führten und doch nicht rhetorisch waren

das bangen wird zu stöhnen und das stöhnen wird zu bangen

wie wenn nachtigallen sangen


da wussten sie bald es würde lange dauern

und sie verbrachten einen winter hinter flieder

weh mir wo kann ich da noch kratzen?

der sommer kam und dann der winter und dann der sommer kam schon wieder

wie wenn kühe blumen aßen


wenn sie zusammen kamen roch es stets wie nach vanilleschoten

und die stuten warfen fohlen

wann soll es denn nun schrecklich werden?

sie schlugen ihre zungen gegen zähne und die zähne gegen zungen

bis ihre zungen alle sprachen sprachen


als sie alles verstanden wussten sie nichts mehr und es war gut

(jeder konnte seines weges gehen)

drum schauen wir ihnen zu beim gehen und erleben unseren eignen sinn


© Hagen Rehborn 2010