Sonntag, 15. Mai 2011

lasst uns die autisten lieben






















lasst uns die autisten lieben


schauen wir in diese augen

wie eine innere beunruhigung

fixieren sie das nichts


schauen wir auf diese hände

flatternde flügel, die keine luft bewegen

regeln da, doch für uns unbekannt


schauen wir in ihre schränke

ihr ordungssinn ist ein versuch

und erinnern uns an die wohnungen der spiesser


dann trainieren wir neben diesem fetten mann, der unentwegt in sein handy redet, während er auf einem laufband gelangweilt und sinnlos dahin spaziert

wir können nicht weghören

die unangenehme breite, oberflächliche und dumme ausdrucksweise verärgert uns zusehends

wir versuchen stärker in unser trimm-dich rad zu treten, aber es gelingt uns nicht

wir können uns von seinem monolog nicht lösen

da stehen wir mit einem mal auf, gehen auf den mann zu und sagen: schau mal!

nehmen ihm das handy aus seiner Hand, ganz leicht, so verdutzt ist dieser

gehen rasch zum gekippten fenster und stecken es durch den geöffneten schlitz

wir hören das aufschlagen auf dem trottoire ganz leicht, die beschallung durch die studiomusik ist nicht sehr leise


da schauste, fette sau!

dieser schweigt, stürzt und fällt mit dumpfem krachen gegen das laufbandgestänge

da tut uns alles leid


doch mit den händen wedeln wollen wir nicht