vor der liebe war nach der liebe war vor der liebe
es blieb ein hauch von trotz
und vagem zagen
fragen die zu nichts führten und doch nicht rhetorisch waren
das bangen wird zu stöhnen und das stöhnen wird zu bangen
wie wenn nachtigallen sangen
da wussten sie bald es würde lange dauern
und sie verbrachten einen winter hinter flieder
weh mir wo kann ich da noch kratzen?
der sommer kam und dann der winter und dann der sommer kam schon wieder
wie wenn kühe blumen aßen
wenn sie zusammen kamen roch es stets wie nach vanilleschoten
und die stuten warfen fohlen
wann soll es denn nun schrecklich werden?
sie schlugen ihre zungen gegen zähne und die zähne gegen zungen
bis ihre zungen alle sprachen sprachen
als sie alles verstanden wussten sie nichts mehr und es war gut
(jeder konnte seines weges gehen)
drum schauen wir ihnen zu beim gehen und erleben unseren eignen sinn
© Hagen Rehborn 2010