deine schönen hände halten meinen hals
sie drücken mal feste, mal langsamer zu
ich verspüre das leichte bedürfnis zu röcheln
und mich von ihnen zu befreien
speichel quillt aus meinem mund
meine einkaufsliste ist verschwunden
und ich finde den verfluchten pfandbon nicht
deine herrenhände sind jetzt sanft
sie streicheln zärtlich meine schläfen
ich will sie immer dort
am ausschnitt meines hemd sind nasse flecken
ich denke an die rote ampel und den stau
der zu jeder tageszeiten vor meinem fenster steht
deine mädchenhände massieren meine brust
und streichen über meinen bauch
der zeigefinger bis in den nabel
mein becken schnellt nach vorn
und ich denke, wie erstaunlich es ist
dass ein Körper sich so unperfekt bewegen kann
deine geschenkehände tasten in meiner hose
zielsicher fassen sie zu und lassen wieder los
das spiel wurde jetzt erfunden
wenn mein blick auseinanderfällt
verzückt mein lächeln zu einer grimasse
es klingelt und ich kann nicht aufmachen gehen
deine hurenhände waschen sich
und alles andere mit wasser davon
damit es nicht so billig scheint wie es ist
ach wo bist du gewesen
gestern als die rosen blühten
und alles plötzlich so still war an diesem bett
deine warm riechenden rauhen hände
haben eine eigene seele
so wie kartoffeln auf dem warmen acker
legen wir sie aufeinander
mutmaßen wir von verwandtschaft
die eine lüge ist
© Hagen Rehborn 2011