das mag ich nicht, trinkst du ein bier,
dann willst du dich beim saufen entspannen,
danach auf die strasse gehen, die halbleere
flasche in den vollgepissten treppenabgang
der sbahn werfen, dort schläft seit dem winterbeginn
ein grauhaarige penner, der früher einmal künstler war
und eine fotomodell als freundin hatte
holst du dir einen runter, dann fühlst du
wie alt du geworden bist, der sozialarbeiter
in deiner einrichtung hält ein paar canarienvögel
auf dem fensterbrett des speisesaals, dort isst du
dein halbes hänchen und beschwerst dich beim
koch über die halbrohen fritten, die das fett
auf deiner zunge erstarren lassen
du, ich bin besser als gar nichts, liesst du in der
illustrierten, betest du ein vater unser, dann denkst
du weiter an die quälenden demütigungen von früher
du schreist deinen mann an, ohrfeigst deine
tochter, damit die auch die möglichkeit haben
zu spüren, was es heisst, in einem ausweglosen
leben voller erinnerungen zu stecken
wie ritter und heldinnen, tanzend und marschierend,
umringen sie dich und bilden einen festen kreis
deine visage, die sich im spiegelbild mit teurem make-up
verteidigen lässt, der totenschädel schimmert durch
die transparente hülle des lebens, lass die wanne voll laufen,
schalt den fön ein und versuch die verantwortung
zu übernehmen, die dich retten könnte
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